Kalk-Putz-Fassade

Die Fassade wurde mit einem Putz, bestehend u.a. aus Sand, Jura- und Sumpfkalk und Granit, verputzt. Als Füllstoff für den Putz wurde Sand aus Wald ZH eingesetzt. Der Sand stammt aus diversen fliessenden Gewässern, wie zum Beispiel der Limmat. Magnesitgebundene Holzwolle-Leichtbauplatten dienen als Putzträgerplatte. Sämtliche Rohstoffe der Kalkfassade sind natürlichen Ursprungs und können im Sinne der Kreislaufwirtschaft wiederverwendet werden.

Mischverhältnis Putz:

50%      Sand (Herkunft: Schweiz, Kanton Zürich/ Farbe: hellgrau bis dunkelgrau)

15%      Juragran = Kalkstein (Herkunft: Schweiz, Kanton Jura / Gesteinsgrösse 0-3 mm / Farbe: gebrochene Eierschale ca. RAL 9001)

5%         Andeer = Granit (Herkunft: Schweiz, Kanton Graubünden / Gesteinsgrösse 5-8 mm / Farbe: gebrochen grau bzw. grün)

26%      Holzgebrannter Marmorsumpfkalk = Sumpfkalk (Herkunft: Schweiz, Kanton Glarus / Farbe: gebrochene Eierschale ca. RAL 9001)

1-4%     natürliche Pigmente (Herkunft: diverse Orte weltweit / Gesteinsgrösse: Pulver), wie z.B. Holzkohlemehl, Veroneser Grüne Erde oder Muskovit (Glimmereffekt im Oberputz)

Sumpfkalk:

Sumpfkalk wird aus fein gemahlenem, holzgebranntem Kalk hergestellt. Bei der Herstellung von Sumpfkalk wird das gebrannte Calciumoxid mit Wasser kontrolliert abgelöscht und soweit verdünnt, dass daraus eine wässrige Calciumhydroxid-Paste entsteht. Sumpfkalkprodukte sind übrigens im Nasszustand hoch alkalisch (pH-Wert von 13.2) und daher ätzend. Bei der Verarbeitung sollte man daher Haut- und Augenkontakt vermeiden. Nach der Verarbeitung geht von Kalkfarbe/-mörtel aber kein Sicherheitsrisiko mehr aus.

Verwendung findet der Sumpfkalk als Bindemittel für Mörtel, Putz oder Kalkanstriche. Insbesondere im Denkmalschutz (z.B. Verputzen und Anstreichen von historischen Fachwerkhäusern) spielt Sumpfkalk eine bedeutende Rolle.